Am gestrigen Mittwoch meldete der Fahrer eines Gliederzuges den Austritt eines unbekannten Gefahrstoffes auf seinem mit Stückgut beladenen Anhänger in der Siemensstraße in Attendorn-Ennest. Die Leitstelle Olpe eröffnete daraufhin um 14:58 Uhr einen umfangreichen Einsatz und alarmierte vorgeplante Feuerwehreinheiten aus mehreren Kommunen des Kreises Olpe sowie den Rettungsdienst und das DRK mit dem Einsatzstichwort „TH ABC 3 – Gefahrgutunfall größere Mengen“.
Beim Eintreffen des örtlich zuständigen Löschzuges Ennest war festzustellen, dass von einem Anhänger eine Flüssigkeit auf die Fahrbahn tropfte. Der vor Ort befindliche Fahrer wurde zur Sichtung an den Notarzt übergeben, eine medizinische Behandlung war aber nicht erforderlich.
Nach Durchführung erster Sicherungs- und Erkundungsmaßnahmen durch die örtlichen Einsatzkräfte wurde der Einsatzabschnitt Gefahrenabwehr durch den ABC-Zug Bigge übernommen, welcher durch Einheiten der Feuerwehren Drolshagen und Wenden gebildet wird. Zu diesem Zeitpunkt war weiter unklar, welches der geladenen Produkte austrat. Der Dekonzug der Feuerwehr Attendorn betrieb einen Platz zur Dekontamination der eingesetzten Kräfte. Der Messzug der Feuerwehr Olpe führte im Nahbereich und im Umfeld der Einsatzstelle Gefahrstoff-Messungen durch. Danach war schnell klar, dass für die Bevölkerung und die umliegenden Betriebe keine Gefahr bestand. Der medizinische Eigenschutz wurde durch den Rettungsdienst des Kreises Olpe und die Verpflegung der Einsatzkräfte durch das DRK Attendorn sichergestellt.
Durch mehrere Trupps in Chemikalienschutzanzügen wurde der Anhänger sukzessive entladen, bis das defekte Packstück gefunden wurde. Bei dem ausgelaufenen Produkt handelte es sich um eine Natriumhypochlorit-Lösung, davon waren ca. 15 Liter ausgelaufen.
Nach dem Rückbau aller Maßnahmen wurde die Einsatzstelle gegen 19:30 Uhr an die Polizei übergeben. Insgesamt waren ca. 100 Einsatzkräfte vor Ort.
Für die Dauer der Maßnahmen war die Siemensstraße und die Röntgenstraße weiträumig gesperrt.