Am Freitagabend rückte der Löschzug Attendorn zu einem besonderen Übungsobjekt aus. Angenommenes Szenario war ein Feuer nach Handwerkerarbeiten im Dachstuhl der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Zwei Handwerker wurden im verrauchten Bereich vermisst.
Nach einer ersten Erkundung vor Ort begann für die Einsatzkräfte der mühsame Aufstieg über die engen und steilen Treppen des Glockenturms, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Der sogenannte Chorraum wurde zunächst als Depotgeschoss eingerichtet, wie man es eigentlich aus der Brandbekämpfung in Hochhäusern kennt. Ausgehend von diesem „Materiallager“ und nach einem weiteren Aufstieg durch den Turm in den Dachstuhl wurde dann der Einsatz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung gestartet.
In schweißtreibender Arbeit wurden beide vermissten Personen durch die Angriffstrupps in einen sicheren Bereich des Turmes gerettet, dort medizinisch erstversorgt und im Anschluss zur Übergabe an den Rettungsdienst ins Freie verbracht.
Die räumliche Enge der Wege, die einen Begegnungsverkehr auf- und absteigender Einsatzkräfte unmöglich macht, sorgten für einen erhöhten Koordinationsaufwand im Gebäude. Die teils engen Radien und die schmale Breite der Treppen sorgten beim Transport der geretteten Personen für zusätzliche Herausforderungen.
Am Ende freuten sich alle erschöpften Beteiligten über eine lehrreiche und erfolgreiche Übung im „Sauerländer Dom“.